Die ersten Anfänge einer Feuerlöschmannschaft gehen zurück auf das Jahr 1813. Von diesem Zeitpunkt an war es üblich, daß man im Brandfalle einfach zum Orte des Geschehens eilte, um sich ohne dirigierende Leitung in irgendeiner Form nützlich zu machen. Unzureichendes Hantieren mit den vorhandenen Geräten konnte somit keine Gewähr bieten für eine schnelle und erfolgversprechende Brandbekämpfung. Nach größeren Bränden in Otzenhausen, Kell und Prosterath Ende 1870, wobei sogar einige Tote zu beklagen waren, wurde in Hermeskeil allmählich der Plan erwogen, eine organisierte Feuerwehr zu gründen auf verpflichtender freiwilliger Basis. Bemerkenswert ist hierbei die Tatsache, daß nicht die Behörde Initiator war, sondern eine handvoll zeitbewußter und zielstrebiger Männer. Allen voran der damalige Posthalter Christian Weber. Er rief am 17. Juni 1883 alle bereitwilligen Männer zu einer Gründungsversammlung auf. Diesem Aufruf folgten spontan 82 Freiwillige, was durch das heute noch vorhandene Gründungsprotokoll dokumentiert werden kann. Diese Anzahl ist sehr beachtlich, wenn man bedenkt, daß Hermeskeil zu dieser Zeit etwa l.500 Einwohner zählte. Gemäß der Regierungsverfügung wurden nach mühevoller Arbeit mit der Gemeinde die Statuten am 29. Dezember 1884 für die junge Wehr festgelegt, die dann am 17. Januar 1885 von der Regierung genehmigt wurden.
Das Gerät, mit dem man anfing zu üben, war nicht besonders lobenswert. Zwei Spritzen, eine von Bürgermeister Schwarz 1813 bereits in Dienst gestellt sowie eine wesentlich stärkere von 1834, standen zur Verfügung. Hinzu kamen noch einige Ledereimer, Brandhaken und Leitern. Dank des Opfersinnes vieler Fördermitglieder sowie bestmöglicher Hilfe seitens der Gemeinde wurde der Gerätestand laufend verbessert. So wurde es möglich, 1890 eine neue moderne, vierrädrige Feuerspritze anzuschaffen, die für Mannschaft- und Gespannzug geeignet war. Bestand die bisherige Bauart nur aus Stoßspritzen, so war die Neue eine Saug- und Druckspritze mit manueller Bedienung. Daher die große Zahl an Pumpmannschaften. Letzte Spritze ist heute noch vorhanden und funktionsfähig. Sie wurde 1970 anläßlich der Stadtwerdung restauriert und steht heute im Hermeskeiler Feuerwehrmuseum. Nachforschungen in unserem heutigen Landesarchiv in Koblenz haben dokumentarisch sehr interessante und wissenswerte Unterlagen zutage gefördert. So unter anderem den Antrag des damaligen Bürgermeisters von Wallstein zwecks Anerkennung der Hermeskeiler Feuerwehr-Statuten mit gleichzeitigem Genehmigungsbescheid, ferner den vollen Wortlaut, der im Amtsblatt Nr. 30 zu Trier veröffentlichten Feuerordnung für den Regierungsbezirk Trier. Unsere neugegründete Hermeskeiler Wehr war in etwa vereinsmäßig aufgebaut. Alle aktiven Männer zahlten Beiträge, die von den jeweiligen Truppführern eingezogen wurden. Erwähnt sei auch eine mehrmalige Zuwendung seitens der Berliner Feuerversicherung in Höhe von jeweils 50 Mark. Diese Gelder wurden verwandt für Ausrüstung und Uniformierung (Drillichzeug). Unter Bürgermeister von Wallstein nahm die Wehr einen erfreulichen Aufschwung. Leider verstarb im Jahre 1887 der Gründer und Hauptmann der Wehr, Herr Christian Weber, worauf Hugo Weber seinen Posten einnahm mit Herrn Mathias Klauk als Adjutant. 1890 trat auch Hugo Weber aus familiären Gründen zurück und Klauk mit seinen Adjutanten, Samson und Herkels, leitete die Wehr bis zum Jahre 1919. In diesen 29 Jahren hatte die Wehr, die bis dahin den Namen Feuerwehrcorps trug, einen vorbildlichen Leistungsstand erreicht. Aus Altersgründen traten diese 3 verdienten Männer dann zurück. Ihre Nachfolger wurden Peter Weber Göden mit Johann Eiden Hartmann als Adjutant und Johann Gauer als Brandmeister. Anläßlich des 25jährigen Stiftungsfestes am 22. August 1909 wurde nach Genehmigung durch den Herrn Landrat acht verdienten Hermeskeiler Wehrmännern das Erinnerungszeichen für besondere Verdienste um das Feuerlöschwesen verliehen. Zu einem Großbrand von Höfchen schreibt der Chronist, Herr Rektor Bach: "Bei Ausbruch dieser Feuersbrunst war der in Trier angestellte und in Höfchen beheimatete Lehrer Philip Ostermann der einzige im Dorfe anwesende Mann, als das Feuer im Nachbarhaus ausbrach. Nach den 4 Jahren des l. Weltkrieges folgte eine sehr turbulente Nachkriegszeit, die geprägt war von Besatzung, Wirtschaftskrise und Inflation. Wie bei so vielen Gruppierungen und Vereinen war auch bei der Hermeskeiler Wehr eine zwingende Reorganisation erforderlich. Die Zahl der treugebliebenen Wehrleute wurde festgestellt und neue Mitglieder angeworben. Da auch aus Kreisen der Bevölkerung der Wunsch nach einem Wiederaufbau der Wehr laut wurde, ergriff Bürgermeister von Wallstein hierzu die Initiative. Denn man war sich allerseits dahingehend einig, daß das in der Vergangenheit so bewährte Werk der Wehr nicht untergehen dürfte. Nach ergangenem Aufruf meldeten sich erneut eine große Anzahl neuer junger Männer zum freiwilligen Feuerwehrdienst. Mit Oberbrandmeister August Weber Lingen, Stellvertreter Wilhelm Sander und Brandmeister Franz Ponzlet wurde somit im Jahre 1924 die Wehr wieder neu organisiert mit einer Stärke von 70 Mann. Durch die tatkräftige Unterstützung des Bürgermeisters entwickelte sich die Wehr erneut zu einer verläßlichen Einheit. Am l. Juni 1924 erging ein Dringlichkeitsantrag an die Gemeinde zwecks Anschaffung von neuen Geräten und persönlicher Ausrüstung. Doch bedingt durch die schlechte Finanzlage mußte man sich vertrösten auf den 24. November 1925, bis man den Forderungen nachkam und einen Betrag von l.713,50 RM bewilligte. Des weiteren wurde gefordert, das schon gealterte Spritzenhaus in der Züscher Straße (heute Parkplatz hinter dem Saale Eisenring) umzubauen und die Torausfahrten auf die Hauptstraße zu verlegen. Ein Übungs- und Steigerturm mit gleichzeitiger Schlauchtrocknung wurde ebenfalls dringend benötigt. Diese Bauvorhaben wurden 2 Jahre später verwirklicht und zwar neben dem heutigen städtischen Mietshaus in der Martinusstraße (Sägemühle).
Das wichtigste jedoch war, daß den Gemeinden nach Einwohnerzahl, Art der Wasserversorgung, Art der Gefahrenklasse sowie Geschoßhöhe der Gebäude, Auflagen gemacht wurden, was den Umfang der Ausrüstung an Lösch- und Rettungsgeräten anbetraf. Somit war die Gemeindeverwaltung, gemessen an ihrer Finanzkraft, gezwungen, Mittel bereitzustellen. Da zu dieser Zeit schon zwei- und dreigeschossige Nach Mitteilung durch den Löschmeister, Herr Peter Weber (Bach Pitter), gewährte die Kölnische Feuerversicherung "Colonia" einen Zuschuß von 150 RM. Mit diesem Zuschuß wurde eine mechanische Auszugleiter von 14 m Höhe gekauft und der Wehr am 17. August 1926 übergeben. Diese Leiter, Kaufpreis 1446 Mark, tat ihren Dienst bis 1963 (durch 18 m hohe Leiter ersetzt). Ab diesem Zeitpunkt war sie aus Sicherheitsgründen nicht mehr einsatzfähig. Die seitliche, der Länge nach angebrachte Sicherheitsbespannung war erschlafft, was auch mit der Verwindung der beiden Holme zu tun hatte. Abstand und Breite der Spindelstützen entsprach auch nicht mehr der neuen Vorschrift. Es gab keine Gelegenheit, diese Leiter unterzubringen und so mußte sie leider demontiert werden und war somit verloren. 45jähriges Stiftungsfest Am 31. Juli 1927 feierte die Wehr ihr 45jähriges Stiftungsfest. Sie war inzwischen uniformiert und mitÂ
1 vierräderige Feuerspritze, 1 mechanische Ausziehleiter 14 m lang, 1 einfache Ausziehleiter, 2 Schlauchwagen mit je 250 m Schlauch, 1 Rettungswagen mit 2 Steckleitern von je 10 m, 6 Hakenleitern, 4 Hydrantenstöcke, 6 Strahlrohre, 1 Dreiwegehahn sowie 15 Brandhaken. Am 22. Juli 1928 fand in Ruwer ein Verbandstag statt. Bei diesem Anlaß verlieh der Landrat im Auftrage der Regierung an 6 Mitglieder der Feuerwehr Hermeskeil die Auszeichnung für 40jährige aktive Tätigkeit. Da die Gemeinde Hermeskeil die erste und einzige Gemeinde des Landkreises war, welche bis dahin eine 40jährige Dienstzeit nachweisen konnte, besteht die berechtigte Annahme, daß die Wehr Hermeskeil auch als die älteste organisierte Wehr im damaligen Kreisgebiet galt. Im Mai 1929 erhielt man dann die lang ersehnte Motorspritze TS 6/6 vom Fabrikat Honig. Diese Spritze wurde geführt auf einer 1-achsigen Lafette mit Vollgummibereifung, 2 Schlauchhaspeln, Saugschläuchen, Standrohr sowie sonstigem Zubehör. Eine Neuerung bestand bei den 3 Strahlrohren. Sie waren durch einen Hebel absperrbar und die Mundstückweite von 8 auf 12 bis 18 mm durch Gewindestücke zu erweitern. 1928 gab Herr Sander die Wehrleitung an Jakob Schmitt ab. Schmitt leitete die Wehr bis 1933. Ab dem Jahre 1929 führte die Wehr inoffiziell den Namen Amtswehr, weil sie aufgrund ihrer Ausrüstung imstande war, größere Brandbekämpfungsmaßnahmen vorzunehmen. Mit guten Erfolgen wurde sie des öfteren überörtlich eingesetzt.
Nach erfolgter politischer Umwälzung im Jahre 1933 änderte sich auch so manches im Gefüge der Feuerwehren. Nach einem Gesetz, das der ehemalige SS-Obergruppenführer, General Dalüege bekannt gab, wurden die Wehren ein Teil der Polizei. Somit wurden alle Pflicht- und freiwillige Wehren zu einer Polizei-Hilfstruppe in der Hand des Bürgermeisters. Dieser war damit gleichzeitig Ortspolizeiverwalter. Infolge des damaligen Zeitgeschehens ist so mancher brave Feuerwehrmann ausgetreten oder mußte die Wehr verlassen. Jakob Schmitt wurde 1933 erstmalig zum Amtswehrführer ernannt und Johann Nellinger übernahm die Stelle des örtlichen Wehrleiters. Am 15. Juli 1934 feierte die Wehr unter Hakenkreuzfahnen ihr 50jähriges Stiftungsfest. Im Jahre darauf, also 1935, mußten auch Schmitt und Nellinger ihr Amt niederlegen. In Anbetracht der damaligen politischen Verhältnisse erhielt die Wehr teils militärischen Charakter. Exerzierdienst, Grußübungen, Leibesertüchtigung usw. seien nur erwähnt. Am 28. August 1938 war der Kreisfeuerwehrverbandstag nach Hermeskeil verlegt worden. Gut eingeübte Lösch-, Schau- und Rettungsübungen auf dem Hof der Volksschule gaben Zeugnis vom Ausbildungsstand des Löschzuges. Johann Hark gab 1938 die Wehrführung an Schomsteinfegermeister Thome ab. Doch schon bereits nach einem Jahr übernahm Schmiedemeister Michel Berens die Leitung bis Kriegsende 1945. Amtswehrführer Jax trat 1939 zur Organisation der "Technischen Nothilfe" über. Um diesen verwaisten Posten wieder zu besetzen, wurde erneut Maurermeister Jakob Schmitt gegen seinen Willen und unter Androhung von KZ-Lager von Bürgermeister Mädel hierzu verpflichtet. Dem befehlenden Zeitgeist gehorchend, mußte Schmitt dieses Amt übernehmen bis Ende des Krieges 1945. Inzwischen war ein 1943 Mannschaftsfahrzeug LLG (Leichtes Löschgruppenfahrzeug) mit einer neuen Motorspritze TS 8/8 angeschafft worden, wodurch die Wehr schnell und beweglich wurde. Die Vielzahl der durch Bombenabwürfe entstandenen Brände von Oktober 1944 bis Kriegsende wurden leider nicht im einzelnen registriert. Erwähnt werden sollen die tagelangen Brandeinsätze in Trier, wobei die Wehrmänner im wahrsten Sinne Zerreißproben zu bestehen hatten.
Nach dem Ende des Krieges als die französische Besatzung mit den ihr unterstellten Behörden in Hermeskeil den Lauf der Dinge regelte, sollte auf deren Betreiben eine neue Wehr auf die Beine gestellt werden. Herr Johann Blasius wurde vom französischen Ortskommandanten mit dieser sicherlich nicht leichten Aufgabe betraut. Anfangs stellten sich nur 20 Mann zur Verfügung. Man war des Uniformtragens müde und die Freiwilligkeit fand auch keine Begeisterung mehr. Somit war das verlangte Vorhaben zum Scheitern verurteilt. Daraufhin wurde von der Behörde kurzerhand am 27. Januar 1947 eine Pflichtfeuerwehr zusammengestellt, mit einer Stärke von 42 Mann sowie 26 Mann als Reserve. Johann Blasius, als vormaliger Löschmeister, wurde zum Brandmeister ernannt und somit hatte er die Leitung der Pflichtwehr zu übernehmen. Gleichzeitig mußte er auch das Amt des Amtswehrführers bis 1948 übernehmen. An Löschgeräten war nur noch wenig erhalten geblieben. Wie oben beschrieben wurde der Mercedes-Mannschaftswagen war von den Amerikanern irgendwo nach Süddeutschland verschleppt und ging mit aller Ausrüstung verloren. Die beiden Motorspritzen sowie die mechanische Leiter blieben noch erhalten. Das Schlauchmaterial war sehr knapp und das wenige, das noch da war, nicht mehr voll einsatzfähig. Die meisten Uniformen waren umgeschneidert und in den Händen von Zivilisten. Daß unter dieser Voraussetzung ein ordentlicher Feuerwehrdienst fast unmöglich war, ist wohl mehr als verständlich. Wegen Krankheit gab Blasius die Leitung am 15. Dezember 1947 an seinen Stellvertreter, Maurermeister Peter Ponzlet, ab, der diesen, nicht gerade erfreulichen Posten, bis zum 15. September 1949 innehatte. Nachdem die Pflichtwehr immer haltloser geworden war und die sich mehrenden Brände nach einer einsatzfähigen und schlagkräftigen Wehr verlangten, ging ein Aufruf des damaligen Amtsbürgermeisters Peter Harig an alle jungen Männer der Gemeinde Hermeskeil, zwecks Neugründung einer "Freiwilligen Feuerwehr". Diesem Aufruf folgten 35 Mann, die sich am 15. September 1949 im Gasthaus Gettmann zusammenfanden. Nach einleitenden Worten von Herrn Harig und Ortsbürgermeister Christian Trösch, erklärten sich alle Anwesenden bereit, Mitglied einer Freiwilligen Wehr zu werden. Der gewählte Vorstand setzte sich wie folgt zusammen:
Als Wehrführer bzw. Oberbrandmeister wurde erneut Herr Johann Blasius, der in Sachen Feuerwehr als erfahren galt, wiedergewählt. Damit war die traditionsreiche Feuerwehr Hermeskeil neu ins Leben gerufen. Bürgermeister Trösch versprach weitestgehende Unterstützung seitens der Gemeinde. Bereits 2 Wochen später, am 29. September 1949, bewilligte der Gemeinderat die Anschaffung von Arbeitsanzügen. Die mitbestellten Helme, Leinen und Gurte wurden am 13. Dezember 1949 ausgehändigt. Schlauchmaterial sowie sonstige kleine Gerätschaften, kamen nach und nach an die Reihe. Nach intensiven Übungen und Schulungen unter der Leitung von Blasius und Jax wuchs die Wehr alsbald zu Die spezielle Ausrüstung war auf Waldbrandbekämpfung ausgerichtet sowie eine Schaumlöschanlage zur Bekämpfung von Flüssigkeitsbränden. Durch das Vorhandensein dieses Fahrzeuges erstreckte sich nun der Einsatzbereich der Hermeskeiler Wehr weit über die Grenzen des Amtes hinaus. Um im Ernstfälle noch schneller am Brandort zu sein, wurde am 15. Juli 1951 auf dem Amtsgebäude eine Sirene installiert, womit das bisherige Trompetensignal als Alarmgeber seine Bedeutung verlor. Wie segensreich sich der Löschwagen für unseren Ort und unsere Umgebung erwiesen hat, haben viele erfolgreiche Einsätze gezeigt.
In einem 1954 neuerbauten Gerätehaus am Amtsgebäude, konnte das Tanklöschfahrzeug TLF in einer beheizten Halle untergebracht werden. Somit konnte das Löschwasser auch im Winter im Tank bleiben. Aus gesundheitlichen Gründen mußte Johann Blasius sein Amt am 14. Oktober 1950 zur Verfügung stellen. Conrad Kann wurde Oberbrandmeister mit Bernhard Weber und Nikolaus Bier als Stellvertreter. In wirklich aufopfernder und uneigennütziger Weise erfüllte die Wehr die ihr gestellten Aufgaben. Teilnehmer an der Landesfeuerwehrschule Kirchheim-Bolanden vermittelten der Wehr ihr erlerntes Wissen zum Wohle der Allgemeinheit. Von den vielen geleisteten Einsätzen sollte einer erwähnt werden, nämlich der Dachstuhlbrand am St.-Josef-Krankenhaus am 15. Oktober 1955. Denn ohne die starke Motorpumpe des TLF, die das Löschwasser mit noch erheblichem Enddruck an den Brandort beförderte, wäre der gesamte Dachstuhl ein Raub der Flammen geworden. Der umsichtig vorgetragene Innenangriff der Wehr sowie das bewundernswerte Verhalten der Ordensschwestern verhinderten jegliche Panik. Auf die Dauer gesehen, erwies sich das einst so moderne Tanklöschfahrzeug als nicht mehr zeitgemäß. Somit standen der Wehr zwei komplette Löscheinheiten zur Verfügung. Schwelbränden mit starker Rauchentwicklung konnte man ungefährdet zu Leibe rücken, nachdem am 25. März 1963 schwerer Atemschutz, in Form von Preßluftatmern, der Wehr zur Verfügung standen. Die schwierigsten Verhandlungen zwischen Wehrführung und Gemeinde erwiesen sich bei der Indienststellung einer neuen mechanischen Zugleiter. Endlich, nach unnachgiebiger Haltung der Wehr, erhielt man im Februar 1965 eine neue 18 m hohe dreiteilige Steigleiter Typ AL 18. Letzten Endes erhielt die Wehr am Landesfeuerwehrtag in Trier wegen erfolgreicher Teilnahme ein Sprungtuch geschenkt. Mit dieser Ausrüstung konnte man vorerst zufrieden sein.
     Neubau der jetzigen Feuerwache 1978 wurde ein neues Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 beschafft, welches das alte von 1961 ersetzte. Dieses wurde an die Nachbarwehr in Reinsfeld gegeben. Beide sind noch heute jeweils in Hermeskeil und Reinsfeld im Dienst. 1979 beschaffte der Landkreis Trier-Saarburg einen Rüstwagen RW 2 und stationierte ihn in Hermeskeil. Der bis dahin vorhandene Unfallhilfswagen (UHW) wurde an die Feuerwehr Schillingen abgegeben. Auch dieser RW 2 tut noch heute in Hermeskeil seinen dienst. In Wahrnehmung ihrer vielseitigen Aufgaben war die Wehr mit den modernsten technischen Geräten ausgestattet. die es damals gab. Nach mehrfacher Novellierung des ersten Landesgesetzes über das Brandschutzwesen vom 11. Mai 1949 liegt heute das Feuerwehrwesen in der Verantwortlichkeit der Verbandsgemeinde und zwar ab dem l. Januar 1975. Erhöhte Gefahrenbereiche, hervorgerufen durch verstärkten Straßen- und Autobahnverkehr, größere Gebäudekomplexe, Fabrikanlagen usw., erforderten eine Umorientierung bzw. Neuanpassung der Feuerwehren an die neue Umweltsituation. Dieser neue Tatbestand betraf die Feuerwehr Hermeskeil im besonderen. Und so wurde unsere Wehr vom Katastrophenschutzamt Rheinland-Pfalz im Sommer 1975 als Stützpunktwehr beauftragt, Unfallhilfsdienst auf der Autobahnstrecke A1 sowie den umliegenden Bundes- und Landstraßen zu übernehmen. Neue Aufgaben erfordern neue Fahrzeuge mit entsprechenden Geräten. Aus diesem Umstand ergab sich ![]() Nach vielen Verhandlungen über die schwierige Standortfrage, Finanzierung und Umfang des Bauvolumens, wurde das Vorhaben nach einjähriger Bauzeit verwirklicht. Daß man am 11. Juni 1978 die neue Feuerwache feierlich ihrer Bestimmung übergeben konnte, gilt als besonderes Verdienst des damaligen Bürgermeister Becker.  Man darf sagen, ein wahrhaft stolzes Werk mit einem Kapitalaufwand von 1 Million DM war wohl gelungen.   100 Jahre Feuerwehr Hermeskeil, Festtage 18.-20. Juni 1983 Vom 18. bis 20 Juni 1983 feierte die Freiwillige Feuerwehr Hermeskeil ihr 100jähriges Bestehen verbunden mit dem V. Kreisfeuerwehrtag Trier-Saarburg und dem Verbandsfeuerwehrtag der Verbandsgemeinde Hermeskeil. Anläßlich dieses Festes wurde eine Festschrift erstellt, in welcher eine Chronik der Feuerwehr Hermeskeil von Bernhard Weber veröffentlicht wurde (aus dieser stammt mit einigen Ergänzungen der obige Text). Über den Stand der Stützpunktfeuerwehr Hermeskeil im Jahr ihres 100jährigen Bestehens schreibt Bernhard Weber: "Zur Erfüllung des breitgefächerten Aufgabenbereiches stehen in unserer Feuerwache folgende Großgeräte:
Zu diesen Großgeräten kommt noch eine Vielzahl an wichtigen Kleingeräten hinzu. An Schlauchmaterial stehen insgesamt 2250 m zur Verfügung. Der Geldwert der Gesamtausrüstung beträgt etwa 650000 DM. Bei dieser Vielzahl an hochtechnischen Geräten sind ständige Übungs- und Arbeitsstunden sowie Schulungen aller Art, eine zwingende Notwendigkeit. Man darf wohl zu recht behaupten, daß die Wehrmänner im wahrsten Sinne des Wortes, einen Großteil ihrer Freizeit opfern für den Dienst an der Allgemeinheit. Denn nur eine gute Ausbildung bietet die Gewähr für eine optimale Hilfe im Einsatz. Mit Stolz dürfen wir die Leistungen unserer 45 Mann starken Wehr betrachten, die im Durchschnitt 50 - 60 Einsätze pro Jahr abzuleisten hat. Ihr verdanken wir, daß so manches Menschenleben gerettet wird und beträchtliche Sachwerte vor der Vernichtung bewahrt bleiben. An dieser Stelle soll unserem derzeitigen Wehrführer, Ernst Blasius, eine besondere Anerkennung zukommen. Welch große Verantwortung ruht auf seinen Schultern, wenn man bedenkt, daß über 1,5 Millionen DM Sachwerte, von ihm treuhänderisch zu verwalten sind und von seinem Einsatzbefehl womöglich Leben und Gesundheit der ihm unterstellten Männer abhängen kann. Von dieser Warte her gesehen, braucht die gesamte Wehr und besonders ihre Führung vollste Unterstützung von uns allen. Möge es gleichzeitig ein Appell an alle jungen Männer sein, sich in den Dienst einer Feuerwehr zu stellen. Wenn die Behörde bestes Rüstzeug stellt und ohne Vorbehalte den Wehrmännern Unterstützung gewährt, der Bürger den wahren Wert einer Wehr anerkennt und fördert, nur dann kann eine Freiwillige Feuerwehr ihre Pflichten voll erfüllen."  In den letzten Jahren hat sich weiterhin einiges getan in der Feuerwache Hermeskeil. 1987 kaufte die Verbandsgemeinde Hermeskeil eine Drehleiter DLK 23/12-Vario (Magirus auf IVECO-Magirus Fahrgestell), welche bei der Stützpunktfeuerwehr Hermeskeil stationiert wurde. Diese Leiter wurde nötig, da immer mehr Gebäude mit mehr als zwei Stockwerken in Hermeskeil gebaut wurden. Zusätzlich befindet sich in Hermeskeil das St. Josef Krankenhaus, welches bis zu fünf Stockwerke besitzt. Bei einem Einsatzfall mit eventueller Menschenrettung hätte es zu lange gedauert, bis die nächste Drehleiter der fast 40 km entfernten Berufsfeuerwehr Trier vor Ort gewesen wäre. Die alte AL 18 wurde an die benachbarte Feuerwehr Reinsfeld abgegeben. Im Herbst 1990 erhielt die Feuerwehr Hermeskeil ein neues LF 16 (Iveco-Magirus). Dieses ersetzte den Waldbrand Unimog, der an die Wehr der Nachbargemeinde Beuren abgegeben wurde, so daß auch dieser im Einsatzfall bei Waldbränden in der Verbandsgemeinde Hermeskeil zur Verfügung steht. Das LF wurde aus zweierlei Gründen notwendig. Da die Feuerwehr Hermeskeil einen Teil der Autobahn A1 betreut, sind zwei Fahrzeuge mit Wassertank. Zusätzlich zur Löschbeladung wurde das LF 16 mit einer Öl- und Umweltschutzbeladung ausgestattet. So kann bei Unfällen mit gefährlichen Gütern die Gefahrenabwehr durch die Feuerwehr Hermeskeil gewährleistet werden, bis der Gefahrstoffzug des Kreises Trier-Saarburg eintrifft. Kleinere Ölunfälle können mit diesem Fahrzeug selbst bewältigt werden. Da der 1981 beschaffte und als ELW (Einsatzleitwagen) eingesetzte VW-Bus immer mehr seinen Geist aufgab, wurde 1993 von der Verbandsgemeinde Hermeskeil ein neuer ELW 1 (Ford Transit) angeschafft. Als Ergänzung zu dem 1979 vom Landkreis Trier-Saarburg beschafften Rüstwagen RW 2 (IVECO Magirus) erwarb die Verbandsgemeinde Hermeskeil 1997 einen Vorausrüstwagen VRW (Mercedes Sprinter). Mit diesem ist es nun möglich, bei Verkehrsunfällen wesentlich schneller vor Ort zu sein. Mit der Beladung des VRW kann die Rettung der eingeklemmten Personen schneller begonnen werden, weiteres schweres Gerät kann durch den nachrückenden RW 2 bereitgestellt werden. Dieser zwar recht teuren Anschaffung haben sicherlich schon mehrere Menschen ihr Leben zu verdanken, den ohne den schnellen VRW wären sie wohl nicht so schnell aus ihrem verunglückten Fahrzeug gerettet und dem Rettungsdienst übergeben worden. Im Frühjahr 1998 erhielt die Feuerwehr Hermeskeil den vom Landkreis Trier-Saarburg beschafften Wechsellader WLF (MAN, Baujahr 1997). Dieses Fahrzeug ist mit einem Abrollbehälter Pumpen AB-Pumpen beladen. Der Kreis beschaffte dieses Fahrzeug zum Hochwasserschutz vorwiegend an Saar, Sauer und Mosel. Die Feuerwehr Hermeskeil hat zwar nichts direkt mit dem Hochwasser dieser Flüsse zu tun, da Hermeskeil mit durchschnittlich 550 m über NN recht hoch liegt. Jedoch sind dadurch auch keine Kräfte der Feuerwehr Hermeskeil gebunden, und somit können Wehrmänner der Hermeskeiler Wehr mit dem Pumpencontainer Pumpen an die Wehren der betroffenen Ortschaften verteilen und später wieder einsammeln. Neben diesen Großfahrzeugen steht in der Hermeskeiler Wache noch ein Mehrzweckfahrzeug MTF-L. Mit diesem wird so alles transportiert, was die Feuerwehr braucht oder entsorgen muß. Dieses Fahrzeug wurde gebraucht gekauft und von der Feuerwehr selbst umgebaut. Zusätzlich kaufte die Verbandsgemeinde Hermeskeil 1998 einen Gabelstapler. Mit diesem können nun so manche Behälter (Schläuche, Sandsäcke, Flüssigkeiten) leichter verladen werden. Da die Feuerwache Hermeskeil aufgrund ihrer Größe den derzeitigen Anforderungen nicht mehr entspricht, wird zur Zeit (Jahr 2000) die Erweiterung geplant. Wie Bernhard Weber seine Chronik in der Festschrift 100 Jahre Feuerwehr Hermeskeil im Jahre 1983 beendete, so möchte auch ich dies nun tun mit den Worten des Chronisten Rektor Bach. Denn seine Worte, niedergeschrieben in den 20'er Jahren des letzten Jahrhunderts, sind auch heute noch zutreffend: „Die Zahl der christlichen und weltlichen Vereine ist heute sehr groß und sie dienen den verschiedensten Zwecken. Dem Sport, der Geistespflege, dem Frohsinn, der Geselligkeit, dem Gesang, der Musik sowie der Kunst in all ihren Formen. Sofern diese Vereine auf edler Grundlage aufgebaut und im Sinne christlicher, wie auch weltlicher Ordnung geleitet und tätig sind, haben sie Daseinsberechtigung. Aber keine von diesen Vereinigungen dient so der uneigennützigen Hilfe für Jedermann wie eine Freiwillige Feuerwehr. Sie ist stets bereit, sich für ihre Mitmenschen einzusetzen, ob Freund oder Feind, um auch im Falle ärgster Not die größten persönlichen Gefahren auf sich zu nehmen." In diesem Zusammenhang erhalten die Worte unseres früheren Pastors, Dr. Friedrich, einen besonderen Stellenwert. Während eines Patronatsgottesdienstes prägte er einmal das Bild des Feuerwehrmannes mit folgenden Worten: „Feuerwehrmann sein heißt: - Mensch sein, - Mann sein, - Christ sein!" Mensch sein - Der da mitfühlt, mitempfindet und von innen heraus mitleidet, um dann von dieser Überzeugung her, seine Hilfe anzubieten. Mann sein - Mit Mut und Unerschrockenheit, notfalls seine Gesundheit oder sein Leben aufs Spiel zu setzen, um anderes, gefährdetes Leben zu retten. Christ sein - Um in echt christlicher Nächstenliebe immer und zu jeder Zeit für den Anderen helfend dazusein. Auf diesem ehrenhaften Fundament und auf die beschirmende Kraft ihres Schutzpatrons, des Heiligen Florian vertrauend, erfüllt unsere Wehr die ihr gestellten Aufgaben getreu ihrem Wahlspruch:  |
Â
Â